25 Jahre Wettberger Kulturgemeinschaft Katakombe
Im November lädt die Wettberger Kulturgemeinschaft Katakombe ihre Mitglieder zur Jubiläumsfeier ein. Anlass genug, auf 25 Jahre erfolgreiche Kulturarbeit des Vereins in Hannover-Wettbergen zurückzublicken.
Auf Initiative von Pastor Bert Schwarz wurden in der zur Begegnungsstätte umgebauten Katakombe Ende der 80er Jahre alle vier Wochen Jazzabende veranstaltet. Die Idee zu regelmäßigen Kulturveranstaltungen war geboren. Am 15. Oktober 1989 wurde die „Wettberger Kulturgemeinschaft Kleinkunst e. V.“ gegründet. Ziel des Vereins war es, das kulturelle Leben im Stadtteil Wettbergen zu entwickeln und zu stärken. Die Kirchengemeinde Wettbergen stellt dem Verein die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung. Als erste Vorsitzende wurde Dr. Anette Gudjons für zwei Jahre gewählt, Geschäftsführerin wurde Karin Stöver. Die zwanzig Mitglieder bezahlten jährlich einen Beitrag von 12 DM. Das Hannoversche Wochenblatt schreibt: „Ein Verein gegen den kulturellen Notstand“; die HAZ titelt „Zum Auftakt gab es Kultur zum Kosten“.
Im Jahr 1993 übernimmt Hella Schwarz den Vorsitz von Gerd Duvenkamp für die nächsten 12 Jahre. Im selben Jahr wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover die Kulturwerkstatt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene “Sternenzelt“ gegründet. Es finden vorwiegend Malkurse für große und kleine Künstler statt. 1996 wird die Skulptur „Sternengucker“ mit dem Berliner Künstler Siegfried Pietrusky vor dem ehemaligen Rathaus in der Hauptstraße errichtet. Der hannoversche Künstler Michael Schwach übernimmt 2001 die Leitung der Malkurse.
Zu den zahlreichen Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft wie Kabarett, Kleinkunst, Lesungen, Theaterbesuche, Kunstausstellungen, Chanson- und Literaturabende und Literaturwanderungen kamen 1993 die Kulturreisen ins Programm. Die erste führte nach Bad Frankenhausen zum Kyffhäuser. Es folgten viele weitere thematische „KultTouren“ u. a. nach Berlin, St. Petersburg, Paris, Amsterdam, Flandern, Weimar, Worpswede, Neuruppin, Görlitz, Münster, Husum, Bayreuth und ins Ruhrgebiet. Erst vor kurzem kehrten 43 Reisende voll mit Eindrücken von der diesjährigen „KultTour“ zu den Schlössern der Loire zurück. Aus den Kursen für digitale Fotografie und Präsentation entstanden die multimedialen Fotoshows. Immer mehr Zuspruch finden die interessanten Vorträge über Reisen in alle Welt. Ebenso beliebt sind die monatlichen Filmvorführungen der „Flimmerkiste“ bei Kaffee und Kuchen.
1998 wird der Verein wegen der sich ausweitenden Aktivitäten in „Wettberger Kulturgemeinschaft Katakombe“ umbenannt. Seit 1999 arbeitet Lena Jäck für den Verein, zunächst stundenweise, dann als ABM-Kraft und seit dem 1. August 2004 als Geschäftsführerin. Das Kulturamt der Stadt Hannover hat von Anfang an die Arbeit des Vereins finanziell unterstützt, zunächst mit Zuschüssen zum laufenden Programm, jetzt mit Beteiligung bei den Personalkosten. Bis heute leiten Lena Jäck und Rita Achtelik, die 2005 den Vorsitz übernahm, den Verein. Unter ihrer Leitung hat sich die Zahl der Mitglieder auf 125 erhöht, pro Jahr kommen mehr als 2000 Besucher zu den über vierzig Veranstaltungen. Der Mitgliedsbeitrag beträgt zur Zeit 39 € im Jahr. Es lohnt sich dem Verein beizutreten, denn die Mitglieder genießen dafür Ermäßigungen beim Eintritt und werden regelmäßig über das Programm informiert.
Zu den Höhepunkten der zurückliegenden 25 Jahre zählen die „Wettberger Kulturspektakel“. Herausragend war 1996 die Darbietung „Don Quichote“ des teatro nucleo aus Ferrara. Sieben Mal wurde der „Wettberger Kwerkunstpreis“ im Zelt des Kinderzirkus Giovanni verliehen. Preisträger waren u. a. Bengt Kiene, Herzen in Terzen, die Flöze, Friedhelm Kändler, die Clownin Fafa und der Jugendzirkus Rowesnik aus St.Petersburg. Große Beachtung fand im Jahr 2000 das Sternenzeltprojekt mit dem Theaterstück „Nathan der Weise“ - drei Religionen, drei Sprachen, ein Stück - Jugendliche aus Palästina, Israel und Hannover probten und führten das Stück in Hannover und Berlin auf. Zur Tradition ist der Nikolausjazz mit dem Hot Jazz Orchestra Hannover im Gemeindezentrum geworden. Seit Jahren ist diese Veranstaltung ausverkauft, Karten reserviert man am besten bereits ein Jahr im Voraus.
2009 wurde der Verein für seine Verdienste um die Kulturarbeit im Stadtteil mit dem Bürgerpreis des Bezirksrates Ricklingen ausgezeichnet. Sowohl die Künstler als auch die Besucher loben die überaus herzliche, freundliche und publikumsnahe Atmosphäre in der Katakombe. Einen großen Anteil haben daran die vielen ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Kulturgemeinschaft, die jede Veranstaltung liebevoll vorbereiten und auch für das leibliche Wohlbefinden sorgen.
Die Kirchengemeinde dankt allen, die zum Erfolg der Wettberger Kulturgemeinschaft beigetragen haben. Wir freuen uns auf viele weitere interessante und kurzweilige Veranstaltungen der Kulturgemeinschaft. Wer die WKK noch nicht kennt, der hat sicher etwas versäumt. Die „Kulturkatakombe“ ist zu einer festen Institution in Wettbergen geworden. Informationen über das aktuelle Programm finden sich unter www.kulturkatakombe.de.
MARION UND DIETRICH SPELLERBERG